Uwe Schein
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Zitat nach Aristoteles: "Ein Künstler gibt nicht einem irgendwie vorgegebenen Gegenstand Existenz. Er schafft einen Gegenstand, den es ohne ihn überhaupt nicht gäbe!"
Nach meiner künstlerischen Überzeugung ist das Chaos die Grundlage für das Entstehen ( Urknall ) des Universums und damit auch unserer eigenen Existenz. Weitere Indizien für diese Ansicht finden sich in der Entstehungsgeschichte des Mondes, die ihren Ursprung in der Kollision zwischen der Erde und einem Geschwisterplaneten mit dem Namen "Theia" vor zirka 4,5 Milliarden Jahren hatte. Die Erde wäre bei dem Zusammenstoß mit dem etwa marsgroßen Himmelskörper beinahe zerstört worden. Die durch das Ereignis im Weltraum freigesetzten Bruchstücke bildeten nach und nach den Mond. Er war am Anfang auch nur 30.000 bis 40.000 Kilometer von der Erde entfernt. Beweise für diese Theorie glaubt man in den Gesteinsproben gefunden zu haben, welche man nach der erfolgreichen Mondlandung 1969 sammeln konnte. Durch die Nähe und die starke Anziehungskraft des Mondes wurden auf den Meeren der Erde sehr heftige Gezeiten ausgelöst. Die Wellenberge sollen sich mehrere hundert Meter aufgetürmt haben. Die durch die Gezeiten bewegten gewaltigen Wassermassen bremsten die Umdrehungsgeschwindigkeit der Erde langsam ab. Die Tage wurden immer länger. All diese Dinge und noch viele mehr sind für mich ein Beleg, dass unsere Existenz aus dem Chaos entstanden ist und vom Chaos ständig bedroht und neu geformt wird. In meiner Serie von Zeichnungen zum Thema "Geordnetes Chaos" ist der Klecks das kleinste grafische Element für Chaos. Viele Kleckse auf Zeilen gereiht bilden das "Geordnete Chaos". In den Bildern fügen sich die aneinander gereihten Kleckse zu rhythmischen,horizontalen und vertikalen Strukturen zusammen. Hierdurch möchte ich der Bildfläche eine expressiv abstrakte Lebendigkeit verleihen. Die Bildende Kunst ist für mich ein individueller Erkenntnisprozess, der mit visuellen Mitteln die Welt erforscht. Die Bilder sind nicht nur Abbildung einer allgemein akzeptierten Realität. Sie sind Ausdruck einer, im Idealfall, neuen Sehweise und eines vielleicht daraus resultierenden authentischen Lebensgefühls. Die Bildende Kunst muss, meine ich, genau wie die Musik, Energie und Dynamik des Lebensprozesses widerspiegeln und zu ihrer eigenen Realität zurück finden. Nicht als Selbstzweck, sondern, weil wir mit ihr, einem Bestandteil unserer Ausdruckskraft, die uns belebende Energie durch bildnerische Mittel dokumentieren können. |
Künstlerinformationen
Hans Friedrich Uwe Schein, geboren 1950 in Heidenheim in Mittelfranken. Lehre als Farbentiefdruckretuscheur 1966 - 1969. 1971 Studium "Freie Kunst" Kunsthochschule Berlin-West ( heutige Universität der Künste UdK ). Lehrer: Prof. Peter Janssen, Prof. Klaus Fußmann, Prof. Raimund Girke. 1976 Ernennung zum Meisterschüler von Prof. Raimund Girke. Lebt und arbeitet seit 1998 in Nürnberg. |